Teaching using scenario based simulations in Second Life – Case study

In diesem Video wird gezeigt, wie Second Life bereist die ersten Schritte hin zu einem den Unterricht unterstützenden Werkzeug genommen hat. Second Life wird teilweise bereist als Ersatz für Rollenspiele oder „Szene-Stop-Reaktionen“ im Unterricht, die wir aus dem alltäglichen Unterrichtsgehabe kennen und für die Bedürfnisse an Schulen entwickelt haben.

In diesem Videobeispiel hat die University of Leicester (UK) während einer Studie zusammen mit Studenten eine komplett online basierte Vorlesung abgehalten. Simon Kear, Leiter des Media Zoo der University of Leicester, hat mit seinen Studenten einen Plan entwickelt, wie diese beispielsweise von einer Ölplattform entkommen können. In dieser Zusammenarbeit wurde ein kompletter Evakuierungsplan entworfen und getestet. Die Intention war, dass ein größerer und sehr realistischer Vorfall den Lernenden präsentiert werden sollte. Kear selbst beschreibt Second Life, als einen Ort, der eigentlich nicht existiert und trotzdem sehr real ist.

Ganz klarer Vorteil das Projekt in Second Life abzuhalten: Eine Ölplattform ist kein alltäglicher Ort, an dem man sich zwischendurch aufhalten dürfte oder dem man sich gar leisten könnte selbst zu bauen. Die Plattform in Second Life ist einer durchschnittlichen Ölplattform angepasst, mit vielen Gängen, Zimmern und Werkstätten, die jeweils mit interaktiven Gegenständen ausgestattet wurden.

Zur Durchführung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe war das Erste-Hilfe und Sicherheitsteam und die andere Gruppe musste einen funktionierenden Evakuierungsplan entwerfen. Kear programmierte brennende Fässer, die Fluchtwege, Treppen und Korridore blockierten und starte den Alarm per Chat und Mikrofon.

Die Resultate waren, dass die Lernenden die „Aufgabe“ sehr angenehm, aber auch sehr realistisch fanden. Kear gibt auch ehrlich zu, dass er ungefähr 30% seiner Freiwilligen verloren hatte, da diese einfach nicht in der Lage waren Zugang zu Second Life zu bekommen (Probleme mit Hardware, Software etc.) oder weil das Netzwerk zusammengebrochen ist.

Für die Planung sei es wichtig, dass man sich als Dozent unbedingt Hilfe von aussen beschaffen sollte und auch den Vorteil nutzen sollte, dass in Send Life bereits eine Menge erfahrener Leute online ist, deren Hilfe man in Anspruch nehmen kann. Die Frage der technischen Durchführung ist eine, die man nur schwer lösen kann, da als User wenig Einfluss besteht. Beeinflussen lassen sich nur die Bandbreite der Netzwerkverbindung und die Anschaffung guter Hardware.
Immer wieder vor Augen rufen sollte man sich die finanzielle Seite von Second Life. Der Baiszugang ist kostenlos, heißt, dass man als Avatar kostenlos agieren kann. Eine Insel zu bauen kostet um die 1000$US und um diese zu unterhalten sind weitere 300$US/Monat notwendig. Darüber sollte man sich vor Projektbeginn Gedanken machen, also die „WAS WILL ICH EIGENTLICH?“ Frage stellen.

Die Seite des Unterrichtens hängt sehr stark mit der E-tivities Theorie nach Salmon Gilly zusammen. Die Teilnehmer von Simon Kear hatten das Gefühl, dass sie nicht als Individuen lernen, sondern dass sie voneinander lernen.

Second Life ist ein außergewöhnliches Instrument mit einem enormen Potential, sofort die technischen Schwierigkeiten noch ausgeräumt werden. Man muss bedanken, dass die technischen Fortschritte die wir in den letzten Jahrzehnten gemacht haben noch nicht das ende der Fahnenstange sind, sondern in den nächsten 10 oder 15 Jahren noch weitere Errungenschaften dazu kommen werden, die Second Life zu einer immer größer werdenden und unterstützenden Plattform machen können.
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