Persönliche Erfahrung – Was macht einen guten Lehrer aus?

Hier möchte ich aus persönlicher Erfahrung heraus einen kurzen Beitrag schreiben, der die Theorie des „guten Lehrers“ nach all den wissenschaftlichen Forschungen genauer unter die Lupe nimmt und auch zum Nachdenken anregen soll.

Zunächst sollte man sich die Frage stellen, an welche Lehre aus seiner eigenen Schulzeit man sich gerne zurückerinnert. Waren es die mit fachlichem wissen, zu denen man sonst ab keinen Draht hatte? Waren es die, bei denen man nie mit einer Strafe rechnen musste, egal was man angestellt hat? Oder sind es doch die Lehrer, die gerecht, freundlich und auf ihre Schüler eingehend gearbeitet haben?

Selbstverständlich müssen Lehrer ihre Fächer beherrschen. Dennoch ist es wichtig den Unterricht nach gewissen Faktoren auszurichten. Eine perfekt geplante Stunde in Klasse 9 aus dem letzten Schuljahr kann schon im folgenden Schuljahr in der gleichen Klassenstufe nicht funktionieren. Eben hier zeigt sich, wer ein guter Lehrer ist: die Stunde so anzupassen, dass es für die neue Schülerschaft passt.

Auch außerhalb des Unterrichts bekommt man mit, dass man seinen Job gut gemacht und ein seinen Schülern ein guter Lehrer war: wenn man nach einem Jahr auf Schüler trifft, die sich nicht wegdrehen und nur flüchtig „Hallo“ sagen sondern auf einen zugehen, einem die Hand geben und sagen, dass sie einen vermissen und man ein richtig toller Lehrer war, dann weiß man, dass man in seinem Job etwas richtig gemacht hat!

Schulämter und Regierungspräsidien sehen das leider etwas anders. Für sie sind gute Lehrer nur an Noten zu messen. Auch wenn Schulleitungen beispielsweise ihre Referendare unfair bewerten, dann ist das für Außenstehende nicht ersichtlich sondern es steht lediglich eine Ziffer auf dem Zeugnis, die über die Leistung und die Qualität des Lehrers Aussagen geben sollen. Dies ist jedoch nicht alles was zählt. Auch nicht, ob der Kandidat damals seine Fachdidaktik auswendig gekonnt hat oder nicht.

Aus meinem Bekanntenkreis sind mir Fälle bekannt, in denen die Junglehrer die Fachdidaktik im Schlaf beherrscht haben, von der Schulleitung über den grünen Klee gelobt wurden, wobei die Arbeit sich nicht von der der anderen unterscheiden hat. Diese Kandidaten stehen jetzt im Berufsleben und führen täglich einen Kampf mit ihren Schülern oder werden teilweise maßgeblich von diesen in ihrer Arbeit behindert.

Es sollte sich jeder die Frage stellen, was besser ist… Ein Lehr der auswendig weiß was in den Büchern an theoretischem Fachwissen abgedruckt ist oder ein Lehrer, der über praktisches Wissen und Fachwissen verfügt und dafür auch noch einen persönlichen Draht zu seinen Schülern aufbauen kann. Frei nach dem Spruch

„Lehrer werden ist nicht schwer, Lehrer sein dagegen sehr!“

Der Lehrberuf kann einer der schönsten Berufe der Welt sein und das ist er für mich auch. Man erlebt viele Schönes, trauriges oder Dinge die einem zum nachdenken anregen. Jedoch kann in diesem Job auch das Lachen der Schüler wenn man ein kurzes Gespräch mit ihnen auf dem Flur oder auf dem Ausflug führt schon Lohn genug sein.

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