Schule und die Cloud

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Cloud-Anwendungen finden immer größeren Zuspruch in der Medienlandschaft. Auch in der Schule wird das digitale und virtuelle Speichermedium mehr und mehr eingesetzt.

Schulen müssen sich der neuen Lernkultur anpassen. Zum Leidwesen der Schüler und teilweise auch der Kollegen, herrscht hier immer noch ein sehr hoher Nachholbedarf. Dies rührt teilweise daher, dass die Lehrer an deutschen Schulen, und damit sind nicht alle gemeint, sich hinter dem Prinzip der „pädagogischen Freiheit des Lehrers“ versteckt haben. Eben jene Freiheit ist es, die sie nun in einen Zwang führt. Der Zwang, die Entwicklungen der vergangen Jahre und teilweise Jahrzehnte nachzuholen.

Wird in einer Konferenz von der Schulleitung der Begriff Cloud verwendet, ist in einigen Fällen blankes Entsetzen unter den Kollegen zu vernehmen. Ist die Cloud ersteinmal im Gespräch und später auch eingeführt, gibt es keinen Weg mehr daran vorbei. Die bisherigen „Verweigerer“ müssen sich nun der Konfrontation mit der Technik stellen. Hier hilft es Dana ich nichtmehr sich hinter der pädagogischen Freiheit zu verstecken, da eine Vereinheitlichung der Lernmethoden hier im Vordergrund stehen muss.

Lehrer gehören einer besonderen Berufsgruppe an. Sie verlangen von ihren Schülern, sich regelmäßig im Eigenstudium weiterzubilden oder zu informieren, während Lehrer selbst wenig oder gar nicht an eigener Weiterbildung interessiert sind. Selbstverständlich muss dazu gesagt werden, dass der Lehrberuf neben den fachlichen Fertigkeiten auch mit methodischen, pädagogischen, psychologischen und sozialen Kompetenzen einhergeht und Lehrer angehalten sind, sich in allen dieser Disziplinen mehr als nur rudimentär auszukennen. Dennoch können sie sich nicht davor verschließen, sich auch auf die neuen Gesellschaftskompetenzen im Umgang mit Technik einzulassen.

Ein passendes Beispiel hierzu von einer Medienschulung: Dem Kollegium wurde im Zuge des Pädagogischen Tages gezeigt, welche medientechnischen Entwicklungen es in den letzten Jahren in der Bildungslandschaft gegeben hat und mit welchen Medien sich die Kollegen in den nächsten Jahren auseinandersetzen müssen. Darauf sagt ein Kollege

Sie glauben doch wohl nicht, dass ich mich acht Jahre vor der Pension noch damit auseinandersetzen werde. Das mache ich so kurz vorher nicht mehr!“

Eben jene Kollegen sollte man hören, wenn ein Schüler sagen würde, dass er so kurz vor dem Abschluss sich etwas nichtmehr aneignen möchte, das lediglich für die Schule und nicht für seinen weiteren beruflichen Lebensweg notwendig ist.

Die Cloud wird von vielen Kollegen heute noch als Strafe verstanden und wird nur unter Zwang genutzt. Eben jene Kollegen, die mit ihrem PC ohnehin schon auf Kriegsfuß stehen werden sich vermutlich niemals mit diesem Medium anfreunden. Zudem ist die Nutzung der Cloud auch nicht unumstritten. Die Frage die man sich dabeistehen muss ist, wo steht die Cloud und wer verwaltet diese? Natürlich gibt es im Web genügend Anbieter von Cloud-Diensten, allerdings befinden sich deren Server oftmals nicht in Deutschland oder gar in der EU. Somit gelten auch nicht die datenschutzrechtlichen Bestimmungen.

Schulen müssen sich darüber klar werden, dass die Cloud arbeitserleichternd sein kann. Dazu muss aber ein schlüssiges Konzept zur Nutzung geschaffen werden und im Idealfall auch noch eine eigene Cloud geschaffen werden, die lokal in der Schule steht und von dort auch verwaltet wird. Zudem sollten klare Regelungen getroffen, welche Daten in der Cloud gesichert werden. Beispielsweise wären schülerbezogene Daten eher als problematisch anzusehen, wohingegen übergreifende Lernmaterialien durchaus sinnvoll in der Cloud aufgehoben sein sollten.

Als weiteres Problem stellt sich die flächendeckende und professionelle Schulung des Lehrpersonals dar. Dies sollte nicht vom IT-Beauftragten der Schule abgehalten werden, sondern durch externe Ausbilder. Diese können flexibler auf spezifische Fragen eingehen, ohne dabei die Kompetenz des IT-Beauftragten in Frage zu stellen. Zudem sollte auch immer daran gedacht werden, dass die Cloud nicht nur über eine Plattform erreichbar sein sollte, sondern auch der mobile Zugang ermöglicht werden sollte. Zusätzlich wären die drei größten Betriebssysteme Windows, Apple OS X und Linux beziehungsweise Ubuntu kompatibel sein sollten.

Oftmals wird von Schulen beim Thema Cloud „blind“ vorgegangen, da viele technische, rechtliche und personelle Aspekte vernachlässigt werden. Vielmehr geht es den Schulen darum, technisch mitzuspielen obwohl große Teile der Infrastruktur dem noch nicht entsprechen.

Medieneinsatz in der Schule – Wie in Lehrproben Zirkus gespielt wird und die Realität aus den Augen verloren wird

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Medien spielen in der Schule eine immer wichtigere Rolle. Daher ist es auch nicht verkehrt, wenn Lehramtsanwärter in ihren Prüfungen auf ihre Medeinkompetenz geprüft werden. Doch woran wird diese Kompetenz gemessen? Die Optik des schülergerechten Materials? Den Einsatz von digitalen Helfern wie PC, Tablett und Co? Und die noch wichtigere Frage: Wer sind die Menschen, die den Anwärtern ihre Medienkompetenz bescheinigen, beziehungsweise diese prüfen?

Nun fangen wir ganz am Anfang an. Nicht bei der Entstehung des Computers, sondern bei den vielen Neuerungen der letzten Jahre, die den Unterricht von Lehrern angeblich vereinfacht haben: Der Einsatz von digitalen Geräten. Zugegeben braucht es etwas Zeit, sich an die Nutzerinnen dieser Geräte zu gewöhnen und den für sich passendsten Umgang damit zu erproben, doch die Nutzung kann den Unterricht erheblich beeinträchtigen: positiv wie negativ! Gerade von den Anwärtern, besser bekannt als Referendare, wird aber eben jener Umgang mit Medien jeglicher Art verlangt und ist Bestandteil der Prüfungslehrproben und der fachdidaktischen Kolloquien.

Doch genau hier fangen die ersten Unstimmigkeiten an: Lehrbeauftragte die ihren eigenen Weg zur Mediennutzung gefunden haben und diesen nun als den Weg der Erleuchtung lobpreisen. Um es genauer zu sagen: Kein Anwärter sollte bei einem Unterrichtsbesuch oder den Prüfungslehrproben mit Medien anders agieren als seine Ausbilder oder Prüfer. Selbst wenn der Anwärter durch lange erworbenes Know-How und eigene gesammelte Erfahrungen eine durchaus vorzeigbare Medienkompetenz besitzt, kann es passieren, dass die Prüfer diese Kompetenz falsch oder gar negativ auslegen. Solche Fälle sind immer wieder aus den Reihen der Anwärter zu hören, denen weder der sichere Umgang mit ihren mitgebrachten Medien bescheinigt wird, noch eine Medienkompetenz als solche angerechnet wird. Dies wird einem natürlich schön verpackt mit Worten wie

„Das haben sie ganz OK gemacht, aber auf der Metaebene müssen sie noch zulegen… Interagieren sie mit den Medien!“

Was stellt man sich nun darunter vor. Wenn ich davon ausgehe, dass der einzige vom Ausbilder gezeigte Medieneinsatz der der Textanalyse ist, dann kann man als Anwärter mit einer Aussage über die Metaebene nicht viel anfangen. Zumal die Realität mit dem was in den Kolloquien gefragt ist auf keiner Metaebene steht und somit auch nichts miteinander zu tun hat.

Die Lehrproben an sich sind schon keine Stunden, die auch nur im geringsten etwas mit der Realität zu tun haben. Dennoch kommt häufig die Frage auf: Warum gibt es das? Warum muss ich als Referendar solche Stunden zeigen, wenn ich die in der Form nie wieder halten werde. Die Antwort ist so simpel wie verblüffend: Man soll zeigen, dass man mehr kann als stupiden Frontalunterricht aus dem Buch.

Doch hier fangen die Unstimmigkeiten an. Lehrproben sind keine Stunden die der Realität entsprechen und dennoch soll eine wäre Materialschlacht geführt werden. Arbeitsblätter, am besten auf verschiedenfarbigem Papier im Sinne der Differenzierung, Overheadprojektor und Folien, Videoeinsatz und das alles abgerundet durch einen Beamer mit Laptop oder Tablett. Ist das die Vorstellung guten Unterrichts? Die Theorien von Hilbert Meyer lehren uns eines besseren.

Sinnvoll gestaltete Lernumgebungen

gepart mit

der richtigen Auswahl der richtigen Unterrichtsmedien“

Lehrporben spiegeln wie gesagt nichtmal im entferntesten die Realität des Unterrichtsalltags wieder. Dennoch sollen sich Referendare wie eine Art Regel an die Vorgaben von Mayer halten, diese aber sozusagen aus dem Sinn verbannen, wenn die „Schaustunden“ geplant werden.

So gesehen bleibt das Wesentliche in der Lehrerausbildung auf der Strecke. Es geht darum die eine perfekte Stunde zu kreieren, die voller medialer Wunderwerke steckt. Es geht im engeren Sinne nichtmehr darum guten Unterricht über das Jahr verteilt zu gestalten und bei seinen Schülern Begeisterung für das Fach zu wecken. Dieser Aspekt wird weder durch die Schulleitung gewürdigt, noch hat dies Einfluss auf das Prüfungsergebnis.

Der Tipp, den man jedem Lehramtsanwärter geben kann und muss ist

„Mach deine Stunde so, dass du damit zufrieden bist!“

Zugegeben ist dies noch lange keine Garantie zum bestehen der Prüfung, allerdings ist es eine gute Methode um die Nervosität während der Lehrprobe in Grenzen zu halten und sich besser auf den Unterricht und den Ablauf der geplanten Phasen zu konzentrieren.

Soziale Netzwerke in der Schule – Verboten, erlaubt oder erwünscht?!?

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Erneut ist eine Diskussion über die Verwendung sozialer Netzwerke in der Schule entbrannt. Nach den zahlreichen Abhörskandalen der letzten Zeit, PRISM, TEMPORA und der NSA Abhöraktion ist nun wieder die Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook und Co., die nicht den deutschen Datenschutzrichtlinien  entsprechen, in der Diskussion. Es wird darüber nachgedacht, ab wann die Nutzung sozialer Netzwerke zu weit geht und in welchem Maße diese überhaupt für die Schule zu genutzt werden können.

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Kommunikation von Kindern und Jugendlichen im Netz – Chatten ohne Risiko

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Onlinekommunikation ist für Kinder und Jugendliche ein wahres Wunderwerk moderner Kommunikationstechniken. Anders als bei SMS oder Email ist eine nahezu 1:1 Übermittlung von Textsprache und Kommunikation möglich. Auf eine Aktion seitens des Verfassers einer Nachricht kann ungehemmt eine Reaktion des Empfängers folgen, nahezu in Echtzeit. Doch bei all der Faszination für diesen Kommunikationszweig fehlt den meisten Kindern und Jugendlichen die Kompetenz und die Erfahrung, Gesprächssituationen richtig einzuschätzen.

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Medienkompetenz im Bildungswesen (Von Boris Kraut & Felix Wolf, M.A.)

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Aus gegebenem haben haben Boris und ich über die scheidende Medienkompetenz und der damit verbundenen Studierfähigkeit der angehenden und aktuellen Studierenden gerantet. Wir geben nicht nur den Studierenden sondern auch den Dozierenden eine große Mitschuld an diesem Zustand. Schlimm genug, dass sie selbst teilweisekeine Ahnung von der Materie haben und kein Interesse daran zeigen, dies zu ändern. Dies vermittelt ein falsches Bild an die Studierenden, dass Medienkompetenz nicht so wichtig ist.

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Virtuelles Klassenzimmer: Sterben unsere Schulen aus?

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Zugegeben der Titel ist etwas zynisch gewählt. Vielmehr soll durch das Video verdeutlicht werden, dass wir nicht länger an teilweise sterile Klassenzimmer und Schulgebäude mit zu wenig Platz und maroden Einrichtungen gebunden sind. Schule kann heutzutage mehr bieten, als den reinen Unterricht der jedem, der einst die Schulbank gedrückt hat, bekannt sein sollte. Neue Medien bieten uns zahlreiche innovative und abwechslungsreiche Möglichkeiten den Schulalltag unserer SchülerInnen so zu gestalten, dass er ihren momentanen Bedürfnissen gerecht wird.

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Teaching using scenario based simulations in Second Life – Case study

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In diesem Video wird gezeigt, wie Second Life bereist die ersten Schritte hin zu einem den Unterricht unterstützenden Werkzeug genommen hat. Second Life wird teilweise bereist als Ersatz für Rollenspiele oder „Szene-Stop-Reaktionen“ im Unterricht, die wir aus dem alltäglichen Unterrichtsgehabe kennen und für die Bedürfnisse an Schulen entwickelt haben.

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Universal Design – from the classroom to Second Life

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Virtuelle Welten faszinieren immer weitere Teile der Gesellschaft. Auch der Bildungsbereich hat bereits seinen nutzen und seine Chance der virtuellen Welt entdeckt. Das folgende Video handelt von eine Klasse, die unter Einhaltung gewisser Vorgaben und Recherchen internationaler Vorlagen versucht hat, ein virtuelles Klassenzimmer zu erstellen. Dieses Zimmer wird nun im Netz (SecondLife intern) verliehen.

Mich persönlich beschäftigt dieses Thema, da ich beabsichtige meine kommende Massenarbeit in diesem Bereich zu verfassen. Zudem arbeite ich momentan im SecondLife-basierten Forschungsprojekt von Frau Prof. Dr. Carmen Spiegel und Herrn Dipl.-Päd. Gerhard Mäckle an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit.

 

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Computer und neue Medien im Unterricht

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Der folgende Artikel soll versuchen aufzuzeigen, welche Wirkungen und Einflüsse die Technik, in diesem Fall Computer und neue Medien, auf den Unterrichtsalltag haben. Da Computer heute im Schulalltag fast den gleichen Stellenwert einnehmen, wie einst Tafel und Kreide, ist es von Nöten, dass sich nicht nur angehende Lehrer mehr als durchschnittlich mit dieser neuen Technik auskennen, sondern, dass sie ebenfalls in der Lage sind, ihren Schülerinnen und Schülern und gegebenenfalls auch Kolleginnen und Kollegen genügend Wissen und Kenntnisse darüber zu vermitteln.

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