Medieneinsatz in der Schule – Wie in Lehrproben Zirkus gespielt wird und die Realität aus den Augen verloren wird

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Medien spielen in der Schule eine immer wichtigere Rolle. Daher ist es auch nicht verkehrt, wenn Lehramtsanwärter in ihren Prüfungen auf ihre Medeinkompetenz geprüft werden. Doch woran wird diese Kompetenz gemessen? Die Optik des schülergerechten Materials? Den Einsatz von digitalen Helfern wie PC, Tablett und Co? Und die noch wichtigere Frage: Wer sind die Menschen, die den Anwärtern ihre Medienkompetenz bescheinigen, beziehungsweise diese prüfen?

Nun fangen wir ganz am Anfang an. Nicht bei der Entstehung des Computers, sondern bei den vielen Neuerungen der letzten Jahre, die den Unterricht von Lehrern angeblich vereinfacht haben: Der Einsatz von digitalen Geräten. Zugegeben braucht es etwas Zeit, sich an die Nutzerinnen dieser Geräte zu gewöhnen und den für sich passendsten Umgang damit zu erproben, doch die Nutzung kann den Unterricht erheblich beeinträchtigen: positiv wie negativ! Gerade von den Anwärtern, besser bekannt als Referendare, wird aber eben jener Umgang mit Medien jeglicher Art verlangt und ist Bestandteil der Prüfungslehrproben und der fachdidaktischen Kolloquien.

Doch genau hier fangen die ersten Unstimmigkeiten an: Lehrbeauftragte die ihren eigenen Weg zur Mediennutzung gefunden haben und diesen nun als den Weg der Erleuchtung lobpreisen. Um es genauer zu sagen: Kein Anwärter sollte bei einem Unterrichtsbesuch oder den Prüfungslehrproben mit Medien anders agieren als seine Ausbilder oder Prüfer. Selbst wenn der Anwärter durch lange erworbenes Know-How und eigene gesammelte Erfahrungen eine durchaus vorzeigbare Medienkompetenz besitzt, kann es passieren, dass die Prüfer diese Kompetenz falsch oder gar negativ auslegen. Solche Fälle sind immer wieder aus den Reihen der Anwärter zu hören, denen weder der sichere Umgang mit ihren mitgebrachten Medien bescheinigt wird, noch eine Medienkompetenz als solche angerechnet wird. Dies wird einem natürlich schön verpackt mit Worten wie

„Das haben sie ganz OK gemacht, aber auf der Metaebene müssen sie noch zulegen… Interagieren sie mit den Medien!“

Was stellt man sich nun darunter vor. Wenn ich davon ausgehe, dass der einzige vom Ausbilder gezeigte Medieneinsatz der der Textanalyse ist, dann kann man als Anwärter mit einer Aussage über die Metaebene nicht viel anfangen. Zumal die Realität mit dem was in den Kolloquien gefragt ist auf keiner Metaebene steht und somit auch nichts miteinander zu tun hat.

Die Lehrproben an sich sind schon keine Stunden, die auch nur im geringsten etwas mit der Realität zu tun haben. Dennoch kommt häufig die Frage auf: Warum gibt es das? Warum muss ich als Referendar solche Stunden zeigen, wenn ich die in der Form nie wieder halten werde. Die Antwort ist so simpel wie verblüffend: Man soll zeigen, dass man mehr kann als stupiden Frontalunterricht aus dem Buch.

Doch hier fangen die Unstimmigkeiten an. Lehrproben sind keine Stunden die der Realität entsprechen und dennoch soll eine wäre Materialschlacht geführt werden. Arbeitsblätter, am besten auf verschiedenfarbigem Papier im Sinne der Differenzierung, Overheadprojektor und Folien, Videoeinsatz und das alles abgerundet durch einen Beamer mit Laptop oder Tablett. Ist das die Vorstellung guten Unterrichts? Die Theorien von Hilbert Meyer lehren uns eines besseren.

Sinnvoll gestaltete Lernumgebungen

gepart mit

der richtigen Auswahl der richtigen Unterrichtsmedien“

Lehrporben spiegeln wie gesagt nichtmal im entferntesten die Realität des Unterrichtsalltags wieder. Dennoch sollen sich Referendare wie eine Art Regel an die Vorgaben von Mayer halten, diese aber sozusagen aus dem Sinn verbannen, wenn die „Schaustunden“ geplant werden.

So gesehen bleibt das Wesentliche in der Lehrerausbildung auf der Strecke. Es geht darum die eine perfekte Stunde zu kreieren, die voller medialer Wunderwerke steckt. Es geht im engeren Sinne nichtmehr darum guten Unterricht über das Jahr verteilt zu gestalten und bei seinen Schülern Begeisterung für das Fach zu wecken. Dieser Aspekt wird weder durch die Schulleitung gewürdigt, noch hat dies Einfluss auf das Prüfungsergebnis.

Der Tipp, den man jedem Lehramtsanwärter geben kann und muss ist

„Mach deine Stunde so, dass du damit zufrieden bist!“

Zugegeben ist dies noch lange keine Garantie zum bestehen der Prüfung, allerdings ist es eine gute Methode um die Nervosität während der Lehrprobe in Grenzen zu halten und sich besser auf den Unterricht und den Ablauf der geplanten Phasen zu konzentrieren.

iPad Apps für Lehrer

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iPadDas iPad und auch andere Tablets halten immer mehr Einzug in den Schulalltag. Ich erhalte von Kollegen oft die Anfrage „Womit arbeitest du denn?“ und kann ihnen dann aus dem Stegreif immer nur die Apps nennen, mit denen ich auch tatsächlich arbeite, da sie zu meinem Unterrichtsstil und meinen Fächern passen. Ein Vielzahl an iPad-Apps, die auch ihren Nutzen für die Schule haben ist hier zu finden:

 

http://www.ipadatschool.de/index.php/apps-fuer-lehrer-s

Zitat des Tages – Richard P. Feynman

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Obwohl bisher nur Zitate von „Größen“ der Bildunsgwissenschaft auf meiner Seite veröffentlicht wurden, habe ich hier ein interessantes Zitat eines Physikers gefunden, das ich aus bildungswissenschaftlicher Sicht sehr interessant und treffend finde.

„Wir müssen unbedingt Raum für Zweifel lassen, sonst gibt es keinen Fortschritt, kein Dazulernen. Man kann nichts Neues herausfinden, wenn man nicht vorher eine Frage stellt. Und um zu fragen, bedarf es des Zweifelns.“ – Richard P. Feynman